So ein Formel 1 Rennen läßt sich am ehesten mit einem Volksfest vergleichen. Da ist ständig was los und es wird nie wirklich langweilig. Es gab etliche Rennen neben der Formel 1, u.a. die hier sehr populäre V8 Supercars Serie war zu Gast. Flugshows gab es gleich zwei, einmal oldschool Propeller-Maschinen und dann die etwas schnittigeren Jets der Luftwaffe. Abgerundet wurde das Ganze von einer 747, die über den Albert Park geschwebt ist.
Viele Autos konnte man bewundern, von klassischen Sportwagen hin zu aufgemotzten Importautos aus Japan, so im "Need For Speed Underground"-Look. Wer zuviel Kleingeld einstecken hatte, konnte das in Rennsimulatoren loswerden. Daneben gab es natürlich, die üblichen Fressbuden und was halt noch so dazugehört.
Das Rennen selbst war ja ziemlich spannend, wobei man sagen muß an der Strecke, bekommt man nicht viel mit. Man sieht die 100m Strecke links und rechts und das war's. Wenn man Glück hat, steht man nahe an einem Bildschirm, da sieht man das Gleiche wie im Fernsehen. Aber man hört nichts. Zu mindestens nichts vom Kommentar. Was nicht zu überhören ist sind die Formel1-Autos. Die sind nicht nur laut, sondern abartig laut. Es ist ein kreischendes Geräusch, daß einem durch Mark und Knochen geht. Wer länger als ein paar Minuten an der Strecke steht, tut gut daran sich was in die Ohren zu stopfen, vorzugsweise Ohrstöpsel. Andernfalls verläßt man die Rennstrecke mit einem Gehörschaden.
Neben dem etwas anstrengenden Geräuschpegel kam noch das gnadenlose Wetter dazu. Es waren knapp 40°C. Die Sonne hat erbarmungslos gebrannt. An der Strecke fällt Schatten aus. Zwischendurch habe ich auch etwas geschwächelt. Da mußte ich mich in das Hinterland zurückziehen und etwas abkühlen. Ein nasser Hut war auch viel Wert. Schweiß, zentimeterdicke Sonnencreme und Staub und Dreck (der Boden war furztrocken) haben sich als feste Kruste auf der Haut abgelagert. Ich sah am Abend aus, wie eine Erdsau. Unter der Dusche war echte Arbeit notwendig, um wieder als Stadtmensch durchzugehen.
Nach dem Rennen gab es noch zwei echte musikalische "Highlights". Vanessa Amorosi, deren besten Songs Cover waren und KISS, deren Musik live noch schlechter klingt als aus der Konserve. Aber ich glaube, das wissen die Jungs. Deswegen rennen die ja auch immer in den albernen Kostümen und Makeup rum.
Alles in allem eine tolle Erfahrung, so ein Formel 1 Grand Prix. Kann man weiterempfehlen.
Wie immer ein wenig Bild- und Videomaterial.
Aussie GT Jumbo-Flyover Safety Car-Phase
Australien Grand Prix 08 |